Ich freue mich, wenn Sie sich auf den folgenden Seiten über meine psychotherapeutische Praxis in Wien informieren!
Ich bin Psychotherapeut und biete Psychotherapie und Beratung, vorwiegend im Einzelsetting, für Kinder, Jugendliche, Erwachsene und ältere Menschen an.
Auf den folgenden Seiten finden Sie Informationen über Psychotherapie im Allgemeinen, die Methode der Existenzanalyse und Logotherapie, Rahmenbedingungen sowie mich als Person. Ich freue mich, wenn Sie mich für ein Erstgespräch kontaktieren.
„Die Seele ist ein weites Land“
(Arthur Schnitzler, 1862–1931)
Lassen Sie mich ein wenig in Bildern sprechen. Die Metapher von der Seele als einem weiten Land gefällt mir, seitdem ich sie zum ersten Mal vernommen habe.
Die Zeit hat in den Weiten der Erde schöne und weniger schöne Landschaften entstehen lassen, schmale Täler mit verborgenen Winkeln, hohe Berge mit ewigen Gletschern, dunklen Höhlen und schroffen Abgründen. Darunter, in den unteren, oft unerforschten Schichten, brodelt es nicht selten. Heiße Gesteinschmelzen, auch Magma genannt, ruhen im oberen Erdmantel und in der tieferen Erdkruste. Mancherorts bebt die Erde, andernorts befinden sich gefährliche Vulkane, aus denen glühende Lava geschleudert wird und die auch eine Anziehungskraft für die Menschen besitzen. Daneben erstrecken sich fruchtbare Ebenen mit saftigen Wiesen, öden Steppen und dürren Wüsten, Gegenden, in denen kaum je etwas gedeiht. Manches Rinnsal versickert, rauschende Bäche münden in idyllische Seen, reißende Flüsse und große Ströme in scheinbar uferlose Meere, aus denen hier und da eine einsame Insel ragt. In manchen Ländern ist das Klima schwül oder heiß, in anderen kalt und unwirtlich, in einigen wenigen Gegenden auch wohl temperiert.
So ähnlich verhält es sich mit der Seele eines Menschen. Welche Seele ist vollkommen heil? In welcher Seele findet man keine Furchen, Kerben oder Einschlagkrater? Diese spiegeln die kleineren und größeren Verletzungen, die auf unserem Seelengrund Wunden und Narben hinterlassen, bis hin zu schweren Beben, Erschütterungen, ja Traumata, die die Menschen einander zufügen, mit der uns die Natur überrascht oder die das Schicksal für uns bereithält, wider.
Welcher Seele wohnen keine Stille, Enge, Leere, Ödnis, Wildnis oder Düsternis inne? Wo gibt es kein Licht? In welcher Seele gibt es keine Bodenschätze, Kraftquellen, sicheren Orte und Häfen, Wendemöglichkeiten, keine rettende Insel?
Für mich ist Ihre Seele Ihr weites Land, das wir im geschützten Rahmen der Psychotherapie gemeinsam bereisen. Als Begleiter und Gefährte unterstütze ich Sie dabei, alte Wunden und frische Verletzungen zu versorgen und heilen zu lassen, Ängste und Zwänge sein zu lassen, sie zu verstehen und sich von ihnen zu verabschieden, Sinnkrisen zu bewältigen, Keime für die Zukunft zu säen, neue Wege zu erschließen und Abgründe des Daseins zu überwinden, Grenzen zu überschreiten – und letztlich die Anfragen des Lebens zu beantworten. Denn der Mensch hat eine Sehnsucht nach Heil.
Eine Psychotherapie kann aus meiner Sicht auch ein Raum sein, in dem sich andere, vielleicht größere Fragen, als es im Alltag die Regel zu sein scheint, stellen. Woher kommen wir? Was sind wir? Wohin gehen wir? Der französische Philosoph, Mathematiker und Physiker Blaise Pascal (1623–1662) hat diese Fragen in seinem Hauptwerk, den Pensées (Gedanken), formuliert. Es handelt sich dabei um die drei existenziellsten Fragen, die wir uns Menschen stellen können – und denen wir uns im Laufe unseres Lebens auch stellen müssen. Sie betreffen nämlich die Grundfesten unseres Daseins: unser Streben nach Glück, unsere Suche nach Erfüllung und unsere Sehnsucht nach Identität, Selbstwert und Sinn. Psychotherapie kann dabei helfen, Antworten auf diese Fragen zu suchen und zu finden, was wiederum auch Einfluss auf das alltägliche Dasein haben wird.
Abgeleitet von diesen drei Fragen, ergibt sich immer die Frage nach dem Sinn. Während der eine glaubt, dem Leben werde durch Gott oder eine höhere Macht ein Sinn verliehen, meint der andere vielleicht, das Leben sei an sich, auch ohne Gott, sinnvoll – oder auch sinnlos. Darf es ein Leben ohne Sinn geben? Oder gibt es immer einen Sinn? Es ist aus meiner Sicht auch in dieser Frage ein gerütteltes Maß an Gelassenheit vonnöten, die krampfhafte Sinnsuche kann auch zu einer furchtbaren Plage werden. Wenn man wie Albert Camus (1913–1960) in seinem Essay Der Mythos des Sisyphos unsere Existenz als hoffnungslose Absurdität beschreibt und das Leben als Sisiphusaufgabe insgesamt als ohne jeglichen Sinn und Zweck sieht, kann man sich die mythologische Figur des Sisyphos, der immer wieder den Stein auf den Berg hinaufzurollen versucht und daran scheitert, trotzdem als einen glücklichen Menschen vorstellen.
Diesen Gedanken finde ich durchaus tröstlich. Doch man fragt sich weiter: Wie bitte? Warum soll dieser Sisyphos denn glücklich sein? Camus meint, Sisyphos erkenne, dass der Fels allein seine Sache ist: Sein Schicksal gehört ihm. Darin bestehe sein Glück. Dasselbe gelte für die Menschen: In einem gottlosen Universum gibt es keinen Plan, es sei denn, wir Menschen schmieden einen solchen. Der bewusste Mensch ist, wie Camus schreibt, Herr seiner Tage. Er ist seines Glückes Schmied, er besitzt die Freiheit. Darin kann man sicher auch wieder einen Sinn sehen.